Klarstellung und Ergänzung / Asklepios
Der Bericht der LN vom 26.6.24 enthält nicht alle Informationen. Auch wenn es scheint, dass die großen Parteien den Kampf um das Krankenhaus aufgegeben haben - wenn sie überhaupt dafür gekämpft haben.
Die FBO wird nachfassen und den Kreistag auffordern sich an der Finanzierung der Notfallaufnahme im Oldesloer Krankenhaus zu beteiligen. Die Krankenhaus-Bedarfsanalyse steht noch aus
Hierzu unserer Pressemitteilung vom 27. 6. 2024
Norden des Kreises Stormarn bekommt die erwartete Quittung
Die Bevölkerung im Nordkreis muss es ausbaden - "Es wird wehtun"
In der gestrigen Veranstaltung im Bella-Donna-Haus wurde öffentlich, dass die Asklepios-Klinik in der vorigen Woche die Anträge auf Umstrukturierung des Krankenhauses - in Zukunft ohne 24-Stunden-Chirurgie - beim Land gestellt hat.
Dieses hat der Kreis „durch Nichtstun“ mit der Mehrheit der Kreis-Politiker und dem Landrat zu verantworten. Die FBO hatte noch versucht, gestützt durch die vielen Unterschriften, dieses durch einen konkreten Finanzierungsvorschlag zu verhindern.
Dass der Kreis Stormarn die defizitäre Chirurgie als ein Verlustbringer am Gesamtdefizit der Klinik nicht durch einen eigenen finanziellen Beitrag mittragen wird, ist bedauerlich und nicht im Interesse der Bürgerrinnen und Bürger.
Dabei geht es nur um einen Bruchteil der gestern in Rede stehenden rund 30 Mill. Euro, was leider in der gestrigen Veranstaltung nicht klar heraus kam.
Tatsächlich sind es nur wenige einhunderttausend Euro pro Jahr - das hätte jeder wissen können, der direkt mit Asklepios gesprochen hätte, so wie die FBO es in mehreren Gesprächen getan hat.
Stattdessen verbreitete zum Beispiel der CDU-Fraktionsvorsitzende Joachim Wagner, ansässig in Oststeinbek und damit wieder einmal vom nicht betroffenen Süden des Kreisgebietes, überall und auch im Sozial- und Gesundheitsausschuss des Kreises das Märchen, dass eine Defizitmitfinanzierung der vollen Chirurgie den Kreis 30 Mio. Euro pro Jahr kosten würde
Das Märchen hielten offenbar die entscheidenden Kreispolitiker für wahr. Diese Zahl wurde ja gestern auch wieder bemüht, obwohl diese Zahl sowohl sachlich und als auch in der Höhe nicht vergleichbar ist.
Im Landkreis Rendsburg-Eckernförde wird ein ganzes Klinikum damit finanziert. Bei der Chirurgie handelt es sich nur um einen kleinen aber wichtigen Bestandteil des Angebotes. Die finanzielle Unterstützung würde nur wenige einhunderttausend Euro betragen.
Wenige hunderttausend Euro pro Jahr sind für den Kreis Stormarn ein Witz, da der Gesamthaushalt rund 500 Millionen Euro pro Jahr beträgt. Damit wären nur ca. 0,1 % der jährlichen Ausgaben des Kreises für den Erhalt des 24-Stunden-Notfallangebotes auch im chirurgischen Bereich notwendig und aus FBO-Sicht gut investiert gewesen.
Die Anträge beim Land wurden von Asklepios bereits im Herbst letzten Jahres angekündigt und die Kreispolitik hat es gewollt verschlafen, rechtzeitig eine Bereitschaft zur Mitfinanzierung der Aufrechterhaltung der Chrurgie in vollem 24-Stunden-Angebot zu signalisieren.
Asklepios musste nach Ablehnung des FBO-Antrages durch die große Kreistagsmehrheit in ihren Planungen und ihren Entscheidungen nun davon ausgehen, dass eine Bereitschaft des Kreises an einer Mitfinanzierung der Daseinsvorsorge für die Menschen in der Region nicht vorhanden ist.
Dass der FBO-Antrag, mit Asklepios über eine Mitfinanzierung des Angebotes zu sprechen, von der Kreispolitik in Kreistag und Gesundheitsausschuss vor zwei Wochen niedergebügelt wurde, war für Asklepios offenbar ein Anstoß, nun die entsprechenden Anträge bei den Landesbehörden loszuschicken. Wieder einmal hat die südorientierte Kreispolitik der Bevölkerung der Nordhälfte des Kreisgebietes einen Tiefschlag versetzt.
Für die FBO
Matthias Rohde
Hinrich Stange
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