Vom Kreisel Sülzberg zur Hagenstraße
Text für den Markt am 21.9.2024
Vom Kreisel Sülzberg zur Hagenstraße
Notwendige Beteiligung der Bürger bei Straßenbau-Projekten
Täglich grüßt das Stau-Murmeltier. Der Kreiselbau hat begonnen. Wir von der FBO haben diesen Kreisel als „Millionenkreisel“ bezeichnet und lange gegen den Bau gekämpft. Folgende Argumente haben wir immer aufgeführt. 1. Zu teuer. Der Bau wird wohl über 5 Millionen kosten. 2. Technisch zu aufwendig. Der Untergrund und die anliegende Tiefgarage bergen hohe technische Risiken. 3. Falsche Lösung für das Verkehrsproblem. Das stadteigene Verkehrsgutachten hält den Kreisel selbst für nicht passend, weil es nur eine Hauptverkehrsrichtung gibt. 4. Mögliche Fördergelder sollten nicht dazu führen, unsinnige Projekte bis zum bitteren Ende durchzuführen. 5. Alternative Abbiegespuren für den Busverkehr wurden nicht ausreichend geprüft. 6. Usw. es gibt noch andere Gegenargumente.
Aber die Mehrheit in der Stadtverordnetenversammlung war leider für diesen Kreisel, die Minderheit der FBO wurde stets abgebügelt. Jetzt werden die Bürger die Auswirkungen spüren. Das war schon beim Kreiselbau Mewesstrasse so. Die Anlieger der Industriestraße hatten sich damals vehement über die lange Bauzeit beschwert, weil sie von der Stadt abgeschnitten wurden. Mit dem neuen Kreiselbau wird es noch viel schlimmer für die Industriestraße.
Eigentlich hätte man zu Beginn der Planung die Bürger und Anlieger befragen sollen. Dann könnten die Bürger selbst darüber entscheiden und nicht nur die Fördergeldverteiler in den großen Parteien. Eine Schwarmintelligenz aller Bürger erbringt bessere Ergebnisse als die Einzelintelligenz einzelner Parteien. Die FBO wird noch einmal in der Stadtverordnetenversammlung beantragen, diesen Kreiselbau zu stoppen.
Die Einwohnerversammlung zur Hagenstraße hat viele Anregungen gegeben, die die Politik nicht ignorieren kann. Die Sperrung der Hagenstraße für den Verkehr ist jetzt wohl hoffentlich vom Tisch. Die FBO hat sich immer für einen shared space oder eine Begegnungszone (CDU-Begriff) für Auto, Bus, Fahrrad und Fußgänger auf gleichberechtigter Basis ausgesprochen. Die FBO wird sich auch weiter dafür einsetzen, dass die Hagenstraße offenbleibt.
Aber am Beispiel Kreisel ist zu erkennen, dass die Bürger sich schon frühzeitig in die Planung von Verkehrsprojekten einmischen müssen. Denn nur mit den richtigen Mehrheiten können auch richtige Entscheidungen getroffen werden.
Hinrich Stange
Stadtverordneter der FBO
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